Was tun im Notfall? Erste Hilfe
Was ist ein Notfall, der Erste Hilfe erfordert?
Allergie/Insektenstich |
Innere Verletzungen und Knochenbrüche |
Anfall/Epilepsie |
Schock |
Augenverletzungen |
Stromschlag |
Ertrinken |
Unterkühlung |
Herzversagen |
Verbrennung |
Hitzschlag |
Vergiftung |
Vorbeugung und Vorbereitung
Wie kann man Notsituationen vermeiden?
Viele Notfälle lassen sich vermeiden, indem Sie mögliche Gefahrenquellen ausschließen: Hunde sollten beispielsweise im Straßenverkehr grundsätzlich angeleint bleiben. Im Sommer können in einem geschlossenen Auto extreme Temperaturen entstehen. Lassen Sie Ihr Tier deshalb nie in einem parkenden Auto! Auf lange, forderne Wanderungen sollte man an heißen Tagen ebenso verzichten, wie auf anstrengende Radtouren – insbesondere mit älteren Tieren. Vorsicht auch vor ungesicherten Stromleitungen und Kabeln in den eigenen vier Wänden: Insbesondere Jungtiere lieben es, darauf herumzukauen.
Gekippte Fenster können für Katzen zu einer tödlichen Falle werden. Sie können bei ihren Streifzügen in gekippten Fenstern hängenbleiben oder sich mit ihrem Halsband verheddern. Achten Sie auch auf die sichere Aufbewahrung von Medikamenten, Rattengift, Schneckenkorn und anderen gefährlichen Substanzen.
Notfallapotheke
Auch für Tiere sollte im Haushalt eine speziell augestattete Notfall-Apotheke vorhanden sein. Hier ein paar Dinge, die darin enthalten sein könnten:
Wundreiniger: Beim Tierarzt erhalten Sie ein geeignetes Mittel, mit dem sich Wunden im Notfall desinfizieren und behandeln lassen.
Zeckenzange und Pinzette: Zur Entfernung von Zecken und Fremdkörpern wie Splittern.
Mullbinden und sterile Tupfer: Sie eignen sich zum Anlegen eines Wundverbandes und zudem für Druckverbände.
Thermometer: Für Hunde und Katzen eignen sich am besten Digitalthermometer. Im Fachhandel gibt es Modelle speziell für Tiere.
Suchen Sie mit einem verletzten Tier immer schnellstmöglich einen Tierarzt auf. Die Verwendung der Notfallapotheke ersetzt keine professionelle, tierärztliche Behandlung.
Erste Hilfe am Unfallort
Wie erkenne ich einen Notfall als solchen? Diese Frage erscheint zunächst banal, doch als Besitzer ist man nicht immer in der Unfallsituation anwesend. Besonders bei Katzen mit Freigang können sich unbeobachtet Unfälle ereignen.
Umso wichtiger ist es, die Anzeichen für Notfälle schnell zu erkennen. Liegen beispielsweise Atemnot, Gleichgewichtsstörungen, starkes Speicheln, Blut im Urin oder unstillbares Erbrechen vor, sollte schnell gehandelt werden – Erste Hilfe ist gefragt.
Kontaktaufnahme und Vitalfunktionen
Wenn Sie sich einem verletzten Tier nähern, sollten Sie daran denken, dass dieses aufgrund von Angst, Schmerz oder einem Schock unberechenbar sein kann. Seien Sie also vorsichtig und schützen Sie zunächst sich selbst vor Verletzungen.
Nähern Sie sich dem Vierbeiner dann möglichst ruhig und behutsam. Sprechen Sie beruhigend mit dem Tier und seien Sie auf plötzliche Abwehrreaktionen gefasst. Eine Decke kann Ihnen bei schwer einschätzbaren Situationen gute Dienste leisten: Halten Sie sie vor sich, damit eventuelle Attacken des Tieres ins Leere laufen. Wenn es gar nicht möglich ist, sich dem Tier gefahrlos zu nähern, werfen Sie die Decke über das Tier und wickeln Sie es ein. Katzen können so in einen Transportbehälter gesetzt werden.
Ist das Tier bewusstlos und sind beim Aufheben bzw. Tragen des Tieres Verletzungen zu befürchten, können Sie die Decke vorsichtig unter das Tier ziehen und diese dann mit einem Helfer wie ein Sprungtuch spannen. So vermeiden Sie, dass Sie beim Transport den Zustand des Tieres verschlimmern.
Bei einem bewusstlosen sowie bei einem offensichtlich friedlichen Tier können Sie mit einfachen Mitteln dessen Vitalfunktionen, also seine körperliche Verfassung, überprüfen:
1. Testen Sie zunächst, ob das Tier auf Zuruf oder Händeklatschen reagiert.
2. Achten Sie dann aus der Distanz auf Atembewegungen. Diese sind erkennbar am Heben und Senken des Brustkorbs.
3. Prüfen Sie den Kreislaufzustand: Heben Sie die Oberlippe an und drücken Sie mit dem Finger auf das Zahnfleisch: Innerhalb von zwei Sekunden sollte sich die Druckstelle wieder rosa färben, andernfalls hat das Tier vermutlich einen Kreislaufschock erlitten.
4. Den Puls fühlt mal beim Tier an der Innenseite des Oberschenkels – am besten üben Sie an Ihrem Hund / Ihrer Katze, um die richtige Stelle zu kennen. Den Herzschlag können Sie in Höhe des Ellbogens an der linken Brustkorbwand spüren.
5. Sehen Sie sich die Augen an und leuchten Sie ggf. mit einer Taschenlampe hinein: Die Pupillen sollten sich bei Lichteinfall verengen.
6. Sind weder Atmung noch Herzschlag feststellbar, muss sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden.
Wiederbelebung und Beatmung
Ziel ist, die Sauerstoffversorgung der wichtigsten Organe wiederherzustellen. Dazu muss sowohl die Atmung als auch der Blutkreislauf funktionieren. Gehen Sie bei einem leblosen Tier nach dem ABC-Schema vor:
A = Atemwege frei machen,
B = Beatmung durchführen,
C = Cirkulation wiederherstellen:
Atemweg: Öffnen Sie das Maul und ziehen Sie die Zunge nach vorne. Sehen Sie in den Rachen und entfernen Sie ggf. Fremdkörper, Schleim oder Erbrochenes, um die Atemwege freizulegen. Katzen und kleinere Hunde können dazu auch an den Hinterbeinen festgehalten und kopfüber hochgehoben werden. (Vorsicht – nicht bei Verdacht auf Wirbelsäulenschäden!)
Beatmung: Sind die Atemwege frei, können Sie das bewusstlose Tier nun beatmen. Ziehen Sie ihm dazu die Zunge nach vorn, schließen Sie die Schnauze mit der Hand
und strecken Sie den Hals. Beatmen Sie das Tier durch dessen Nase, evtl. mit vorgehaltenem Tuch. Beatmen Sie nun etwa alle drei Sekunden und achten Sie dabei darauf, dass sich der Brustkorb hebt, aber nicht zu sehr vorwölbt. Wiederholen Sie diesen Vorgang so lange, bis das Tier wieder selbstständig atmet.
Der Weg zum Tierarzt
Stellen Sie telefonisch sicher, dass die Praxis Ihres Tierarztes geöffnet ist, und fahren Sie am besten zu zweit. Am sichersten sind Hund oder Katze in der Transportbox aufgehoben. Falls es nicht möglich ist, das verletzte Tier in die Box zu setzen, sollte es von einer vertrauten Person auf dem Rücksitz festgehalten werden. Pulsierende Blutungen sollten abgebunden oder mit einem sauberen Taschentuch oder einem Stapel steriler Gazetupfer aus der Notfallapotheke fest abgedrückt werden, während Sie das Tier zum Tierarzt bringen.
Beschreiben Sie dem Veterinärmediziner ausführlich den Hergang des Notfalls, um ihn bei der Diagnose der entstandenen Verletzungen zur Wahl der richtigen Therapie zu unterstützen. Nehmen Sie gegebenenfalls das Putzmittel oder Gift mit, das vom Tier anscheinend aufgenommen wurde. Entfernen Sie keinesfalls Gegenstände, die zur Verletzung führten und noch im Tierkörper festsitzen.
Tierärztliche Behandlung
Die richtige Ernährung für den Notfall
Während der Genesung und durch Stress, z. B. aufgrund von Schmerzen oder Angst durch die ungewohnte Umgebung, erhöht sich der Energiebedarf um bis zu 50 Prozent! Da die Hälfte aller stationär behandelten Patienten eine Mangelernährung aufweist, ist eine optimale Fütterung in der Genesungsphase wesentlich. Sonst kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen:
Gewichtsverlust: Durch ungeeignetes Futter oder das Unvermögen, Nahrung überhaupt eigenständig aufnehmen zu können, kommt es zur Unterversorgung mit Nährstoffen und Energie. Gewichtsverlust und der Abbau von Muskelmasse sind die Folge.
Abbau von Muskelmasse: Ein Gewichtsverlust und der Abbau von Muskelmasse haben ernsthafte Konsequenzen wie eine schlechtere Wundheilung, ein geschwächtes Immunsystem, eine verzögerte Genesung oder sogar eine lebensbedrohliche Verschlimmerung des Gesundheitszustandes.
Flüssigkeitsverlust: Bei Blutungen, Erbrechen und Durchfall verliert das Tier sehr stark Flüssigkeit.
Damit kranke Tiere wieder gesund werden, brauchen sie deutlich mehr Energie, um ihr Idealgewicht langsam wieder zu erreichen. Denn ein geschwächtes Immunsystem ist anfälliger für Infektionen, und der Körper kann mögliche Komplikationen nach einem operativen Eingriff weniger kompensieren. Die Dauer des stationären Aufenthaltes in der Tierklinik kann durch die richtige Ernährung verkürzt und die Überlebenschancen können verbessert werden.
ROYAL CANIN® hat deshalb spezielle Hunde- und Katzennahrungen entwickelt, die Ihrem Tier nach dem Notfall oder nach einer Operation bei der Genesung helfen können. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach der optimalen Ernährung in dieser Situation!