Impfungen bei Hunden: Wichtige Fragen und Antworten
Ein kurzer Moment mit langer Wirkung: Impfungen schützen vor vielen Krankheiten, die schwer verlaufen oder sogar tödlich sein können. Deshalb sind Impfungen auch ein elementarer Bestandteil der Gesundheitsvorsorge für Ihren Hund. Sowohl für ausgewachsene Hunde als auch für Welpen sind die richtigen Impfungen entscheidend für ein gesundes und glückliches Leben. Sie helfen, gefährliche Krankheitserreger abzuwehren, bevor sie Schaden anrichten können.
Eine einheitliche Empfehlung, wie Sie Ihren Hund impfen sollten, gibt es nicht: Da jeder Hund einzigartig ist, können die empfohlenen Impfungen variieren. Es spielt zum Beispiel eine Rolle, ob Ihr Hund viel in der Natur unterwegs ist, regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden hat oder vielleicht ins Ausland reist. Am besten lassen Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis individuell beraten und einen Impfplan erstellen, der optimal auf die Bedürfnisse Ihres Lieblings abgestimmt ist.
In diesem Ratgeber finden Sie vorab alle wichtigen Informationen zu Hunde-Impfungen. Wir erklären Ihnen, warum Impfungen wichtig sind und wozu ein Impfplan gut ist. Außerdem erfahren Sie, welche Impfungen beim Hund vorgeschrieben sind und welche von Expert*innen empfohlen werden, um den bestmöglichen Schutz für Ihren Vierbeiner zu gewährleisten.
Wichtig: Die Impfempfehlungen in diesem Artikel entsprechen dem Stand von 2024. Vorschriften und Empfehlungen können sich laufend ändern.
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Sollte ich meinen Hund impfen lassen?
Hundekrankheiten wie Parvovirose, Staupe, Leptospirose, Zwingerhusten oder Tollwut können lebensbedrohlich sein. Eine Impfung schützt das Leben Ihres Hundes und stärkt das Immunsystem gegen Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger. Impfungen sind aber auch aus weiteren Gründen sinnvoll und wichtig:
• Impfungen sind wesentlich kostengünstiger als die Behandlung einer ausgebrochenen Krankheit.
• Durch die Impfung schützen Sie nicht nur Ihren eigenen Hund. Jede Impfung trägt dazu bei, gefährliche Krankheitserreger einzudämmen.
• Einige Krankheiten können sich vom Hund auf den Menschen übertragen. Mit einer Impfung verringern Halter*innen das Ansteckungsrisiko für sich und andere.
Wie funktioniert die Impfung beim Hund?
Ihr Hund ist täglich einer Vielzahl von Krankheitserregern ausgesetzt. Das Immunsystem bildet einen natürlichen Schutzschild dagegen. Je besser das Immunsystem vorbereitet und trainiert ist, desto effektiver kann es reagieren. Impfungen spielen dabei eine entscheidende Rolle: Die verwendeten Impfstoffe bringen das Immunsystem Ihres Hundes gezielt mit abgeschwächten Krankheitserregern in Kontakt.
Dabei gibt es zwei Hauptarten von Impfstoffen: Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe. Lebendimpfstoffe lösen häufig eine stärkere Immunantwort aus, können jedoch mehr Nebenwirkungen haben als Totimpfstoffe.
Das Immunsystem Ihres Hundes reagiert auf die injizierten Krankheitserreger mit der Bildung von Antikörpern und sogenannten Gedächtniszellen. Dadurch entsteht ein „immunologisches Gedächtnis“, das es dem Immunsystem ermöglicht, die Erreger im Ernstfall wiederzuerkennen und die richtigen Abwehrkräfte zu mobilisieren. Eine Impfung kann so zwar nicht immer verhindern, dass Ihr Hund sich ansteckt. Aber die Impfung kann die Krankheitssymptome lindern – auch bei lebensbedrohlichen Erkrankungen.
Impfungen sind also wie ein Trainingsprogramm für das Immunsystem Ihres Hundes. Der Körper wird widerstandsfähiger gegen gefährliche Krankheiten.
Welche Impfungen benötigen Hunde?
Die Impfempfehlungen für Hunde werden von Experten wie der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA) und der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) erarbeitet.
Das StIKo Vet unterteilt diese Empfehlungen in zwei Gruppen: Core- und Non-Core-Impungen.
Wichtig zu wissen: Diese Empfehlungen sind Leitlinien für Tierärztinnen, Tierärzte und Hundehalter*innen. Es gibt keine gesetzliche Pflichtimpfungen für Hunde. Welche Impfungen Ihr Vierbeiner konkret benötigt, kann je nach Alter, Lebensweise und Region variieren. Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt kann Ihnen hier am besten weiterhelfen.
Core-Impfungen in Deutschland laut StIKo Vet:
Core-Impfungen sind Basisimpfungen, die jeder Hund zum Schutz vor den häufigsten und gefährlichsten Krankheiten erhalten sollte.
Die Staupe ist eine gefährliche und hoch ansteckende Viruserkrankung, die tödlich verlaufen kann. Dank flächendeckender Impfungen ist Staupe heute selten geworden. Das Virus befällt die Atmungsorgane sowie das Magen-Darm- und Nervensystem des Hundes. Es wird von Tier zu Tier oder durch Ausscheidungen übertragen und breitet sich im Körper aus. Die häufigsten Symptome bei Staupe sind Erbrechen, Durchfall, Husten sowie Augen- und Nasenausfluss. Auch Lähmungen können vorkommen. Die Staupe-Impfung ist elementar wichtig für die Gesundheitsvorsorge Ihres Hundes.
Die Parvovirose, auch Hundeseuche genannt, ist eine hoch ansteckende und oft tödlich verlaufende virale Infektionskrankheit, die vor allem den Magen-Darm-Trakt des Hundes befällt. Das extrem widerstandsfähige DNA-Virus CPV (Canine Parvovirus) wird von Tier zu Tier oder über kontaminierte Gegenstände übertragen. Typische Symptome sind Fieber, Erbrechen und blutiger Durchfall. Vor allem bei ungeimpften Welpen kann die Infektion schwer verlaufen und oft tödlich enden. Die Impfung gegen Parvovirose sollte daher frühzeitig im Welpenalter erfolgen. Geimpfte Tiere, die bereits Antikörper gebildet haben und rechtzeitig behandelt werden, haben gute Heilungschancen.
Leptospirose ist eine lebensbedrohliche bakterielle Infektion. Die Krankheit wird häufig durch Trinken aus Pfützen oder Baden in Tümpeln übertragen. Denn das Wasser kann mit dem Urin infizierter Tiere - häufig Ratten - verunreinigt sein. Die Krankheit kann zu schweren Organschäden führen. Junge und immungeschwächte Hunde sind besonders gefährdet.
Die Infektionen mit Leptospirose haben sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet und die Krankheit ist auch auf Menschen übertragbar. Wenn Sie Ihren Hund gegen Leptospirose impfen lassen, schützen Sie also nicht nur Ihr Tier, sondern auch sich selbst.
Non-Core-Impfungen für Hunde
Während die Core-Impfungen zur Grundversorgung jedes Hundes gehören sollten, sind die Non-Core-Impfungen je nach Lebenssituation Ihres Hundes sinnvoll. Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Lebensumstände und regionale Risiken spielen dabei eine Rolle. Um herauszufinden, welche zusätzlichen Impfungen für Ihr Haustier wichtig sind, sollten Sie Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin konsultieren. Die individuelle Impfberatung sichert den bestmöglichen Schutz Ihres Lieblings.
Hinweis: Kontaktieren Sie vor einer Reise frühzeitig eine Tierarztpraxis. Je nach Reiseziel sind oft spezielle Impfungen notwendig, um in andere Länder einreisen zu können und Ihren Hund vor regionalen Krankheiten zu schützen.
Zu diesen Non-Core-Impfungen zählen:
Die Tollwut ist eine weltweit verbreitete, fast immer tödlich verlaufende Krankheit. Das Tollwutvirus befällt das zentrale Nervensystem aller Säugetiere und einiger Vögel. Die Übertragung erfolgt durch den Speichel infizierter Tiere, meist durch Bisse oder Kratzer.
Bis vor einigen Jahren gehörte die Tollwutimpfung zu den Core-Impfungen der StIKo Vet. Da die terrestrische Tollwut in Deutschland mittlerweile ausgerottet ist, gilt sie nur noch als Non-Core-Impfung.
Auch wenn es keine generelle Impfpflicht gegen Tollwut gibt, besteht für Hunde mit gültigem Impfschutz im Ernstfall ein Vorteil: Hatte ein ungeimpfter Hund Kontakt mit einem tollwütigen oder tollwutverdächtigen Tier, muss er nach der nationalen Tollwutverordnung eingeschläfert werden. Geimpfte Hunde werden bis zur Klärung der Situation dagegen zunächst nur unter strenge Quarantäne gestellt.
Für Reisen mit dem Hund ist eine Tollwutimpfung innerhalb der EU und bei der Einreise aus Nicht-EU-Ländern nach Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Bitte beachten Sie, dass die Impfung erst nach 21 Tagen gültig ist und daher mindestens 3 Wochen vor Reiseantritt durchgeführt werden muss.
Zwingerhusten, auch Hundegrippe genannt, ist eine hochinfektiöse Erkrankung der Atemwege mit grippeähnlichen Symptomen wie Husten, Schnupfen und Fieber. Die Ansteckung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion und kann durch verschiedene Erreger ausgelöst werden.
Die Impfung gegen Zwingerhusten ist besonders wichtig für Hunde mit hohem Infektionsrisiko. Dazu gehören Hunde, die häufig mit vielen anderen Hunden in Kontakt kommen, z. B. in Tierheimen, Pensionen, bei Hundetreffen oder Hundesportveranstaltungen.
Die Impfung erfolgt häufig als Kombinationsimpfung, die sowohl gegen Bordetella bronchiseptica als auch gegen das Caninen Parainfluenza-Virus schützt.
Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die durch Zecken übertragen wird und bei Hunden zu schmerzhaften Gelenkentzündungen bis hin zu Lähmungen führen kann. Eine Impfung gegen Borreliose ist besonders wichtig, wenn Sie in einem Gebiet leben, in dem Lyme-Borreliose übertragende Zecken häufig vorkommen.
Ähnlich wie bei der Lyme-Borreliose werden die Erreger der Babesiose durch infizierte Zecken übertragen. Die Babesiose, oft auch Hundemalaria genannt, ist eine aggressive Infektion, die durch Parasiten hervorgerufen wird. Babesien zerstören die roten Blutkörperchen des Hundes, was zu schwerer Blutarmut und langfristigen Organschäden führen kann. Zecken, die Babesien in sich tragen, sind vor allem im Mittelmeerraum vorhanden. Allerdings breiten sich die Parasiten zunehmend auch in Deutschland und Österreich aus.
Wenn Sie in Risikogebieten leben oder eine Reise in diese Regionen planen, ist eine Impfung gegen Lyme-Borreliose und Babesiose sinnvoll.
Hepatitis contagiosa canis (HCC) ist eine ansteckende Viruserkrankung, die bei Hunden eine Leberentzündung hervorrufen kann. Das Virus wird durch Kontakt mit dem Urin oder Kot infizierter Tiere übertragen. Nicht immer führt die Aufnahme des Virus zu sichtbaren Krankheitssymptomen, da Hunde mit ausreichender Antikörperbildung oft keine Krankheitszeichen zeigen. Bricht die Krankheit jedoch aus, treten Symptome wie Fieber, Erbrechen, Durchfall und allgemeine Schwäche auf. Besonders gefährdet sind junge oder geschwächte Hunde, bei denen HCC oft tödlich verläuft.
Die Leishmaniose ist eine schwere Infektionskrankheit, die vor allem in südlichen Regionen mit subtropischem Klima vorkommt und zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten zählt. Sie wird durch den Stich infizierter Sandmücken übertragen. Leishmaniose ist beim Hund nicht heilbar und die Behandlung ist oft langwierig. Unbehandelt kann die Erkrankung tödlich verlaufen.
Bei Reisen mit Hunden ans Mittelmeer wird eine Impfung dringend empfohlen. Wenn sich die Stechmücken im Zuge des Klimawandels auch in Deutschland ansiedeln, wird die Impfung auch hier immer wichtiger werden.
Kombi-Impfungen für Hunde
Kombinations-Impfungen für Hunde enthalten mehrere Impfstoffe in einer Injektion. Mit Kombinationsimpfungen reduzieren Sie die Anzahl der Impfungen und erhalten gleichzeitig einen umfassenden Schutz gegen mehrere Krankheiten. Ihr Hund hat weniger Stress und Sie haben einen geringeren Aufwand. Zudem sind Kombi-Impfungen zumeist günstiger als Einzelimpfungen.
Es gibt aber auch Nachteile: Die Kombination mehrerer Impfungen kann das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen. Außerdem ist eine individuelle Anpassung schwieriger, da einzelne Impfungen nicht separat aufgefrischt werden können. So müssen Impfungen gegen Parvovirose und Staupe alle drei Jahre, gegen Leptospirose jährlich oder bei hohem Infektionsdruck halbjährlich aufgefrischt werden.
Zu den häufigsten Kombinationsimpfungen gehören die 5-fach-Impfung (SHPPi+LT) gegen Staupe, Hepatitis contagiosa canis (HCC), Parvovirose, Leptospirose und Tollwut sowie die 7-fach-Impfung, die zusätzlich Parainfluenza und Borreliose abdeckt.
Da die StIKo Vet die Impfungen gegen Tollwut und Hepatitis mittlerweile nicht mehr als Core-Impfungen empfiehlt, sind auch 4-fach- oder 3-fach-Impfungen mit Nobivac SHPPi üblich. Der Impfstoff schützt Ihren Hund gegen Staupe, HCC, Parvovirose und Parainfluenza.
Bei sehr jungen Welpen und älteren Hunden ist es ratsam, möglichst wenige Impfstoffe in einer Kombinationsimpfung zu wählen. Häufig werden hier Einzelimpfstoffe verwendet, wie z. B. Nobivac L4 gegen Leptospirose oder Nobivac Parvo gegen Parvovirose. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin über die individuellen Vor- und Nachteile von Impfpräparaten für Ihren Hund
Wann und wie oft sollten Sie Ihren Hund impfen lassen?
Der Impfplan sollte individuell auf Ihren Hund abgestimmt werden und berücksichtigt dabei wichtige Faktoren:
- Alter: Welpen benötigen eine spezielle Grundimmunisierung, die sie vor den häufigsten und gefährlichsten Krankheiten schützt. Diese Grundimpfungen beginnen bereits im Welpenalter und setzen sich bis zur Volljährigkeit fort. Ausgewachsene Hunde benötigen regelmäßige Auffrischungen.
- Gesundheitszustand: Der allgemeine Gesundheitszustand Ihres Hundes spielt eine große Rolle bei der Impfplanung. Hunde mit bestehenden gesundheitlichen Problemen oder geschwächtem Immunsystem benötigen möglicherweise angepasste Impfstrategien.
- Lebensweise: Hunde, die häufig Kontakt zu anderen Tieren haben – sei es in Tierpensionen, auf Hundeplätzen oder bei Hundetreffen – sind einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Für solche Hunde kann es notwendig sein, zusätzliche Impfungen gegen Bordetella oder das canine Parainfluenzavirus durchzuführen.
- Lokale Verbreitung von Krankheiten: In manchen Regionen sind spezielle Infektionen besonders ausgeprägt, wie z. B. Leishmaniose oder Tollwut in südlichen Ländern. Hier ist es besonders wichtig, den Impfplan entsprechend anzupassen. Auch in Deutschland können neue Krankheitsrisiken auftreten, die eine Aktualisierung des Impfplans erforderlich machen.
Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin, um den besten Impfplan für Ihren Hund zu erstellen. Gemeinsam können Sie die individuellen Faktoren Ihres Hundes berücksichtigen und die passende Impfung zur richtigen Zeit sicherstellen.
Welche Impfungen benötigen Welpen?
Welpen werden mit einem natürlichen Schutz durch Antikörper in der Muttermilch (maternale Antikörper) geboren. Der Schutz verringert sich jedoch mit der Zeit. Eine rechtzeitige Grundimmunisierung ist wichtig, um die Immunlücke auszugleichen und so die Gesundheit des Welpen bestmöglich zu schützen.
Um das Immunsystem von Welpen rechtzeitig zu unterstützen ist ein frühzeitiger Beginn der Grundimmunisierung sinnvoll. Die StIKo Vet empfiehlt, mit der Grundimmunisierung bereits ab der 8. Lebenswoche zu beginnen. Da zuvor mütterliche Antikörper den Aufbau eines wirksamen Impfschutzes beeinträchtigen können, ist eine weitere Impfung in der 12. Lebenswoche vorgegeben. Die dritte Impfung erfolgt in der 16. Lebenswoche und stellt sicher, dass sich der Schutz zuverlässig aufbaut. Knapp ein Jahr später (15. Lebensmonat) sollte die Grundimmunisierung mit einer Auffrischimpfung abgeschlossen werden.
Mit der Einhaltung des empfohlenen Impfplanes ermöglichen Sie Ihrem Welpen den besten Start ins Leben und schützen ihn vor gefährlichen Krankheiten. Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, damit Ihr Welpe die richtigen Impfungen zum richtigen Zeitpunkt erhält und optimal geschützt ist.
Alter | impfschema (Core-Impfstoffe) |
---|---|
8 Wochen | Parvovirose, Staupe, Leptospirose |
12 Wochen | Parvovirose, Staupe, Leptospirose |
16 Wochen | Parvovirose, Staupe |
15 Monate | Parvovirose, Staupe, Leptospirose |
Wann und wie oft müssen Impfungen bei Hunden aufgefrischt werden?
Impfungen müssen regelmäßig durchgeführt werden, um einen dauerhaften Schutz vor Krankheiten zu gewährleisten.
Im Welpenalter erfolgt eine Grundimmunisierung in mehreren Schritten. Damit der Impfschutz auch bei ausgewachsenen Hunden erhalten bleibt, muss regelmäßig nachgeimpft werden. Die Abstände dieser Auffrischungsimpfungen variieren je nach Impfstoff und Erreger und richten sich nach den Empfehlungen der Hersteller.
Für das Jahr 2024 gelten die folgenden Empfehlungen: Auffrischimpfungen gegen Staupe und Parvovirose sollten je nach Hersteller innerhalb eines Zeitraumes von ein bis drei Jahren erfolgen. Für Leptospirose wird eine jährliche Auffrischimpfung empfohlen.
Das optimale Impfschema für Ihren Hund besprechen Sie am besten direkt mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt.
Wie oft sollte Ihr Hund gegen Tollwut geimpft werden?
Deutschland gilt als tollwutfrei. Eine flächendeckende Tollwutimpfung für Hunde ist daher nicht mehr erforderlich - auch nicht für Jagd- und Arbeitshunde. Für Reisen ins Ausland ist eine Tollwutimpfung mitunter gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt aktuell unter anderem für Polen, Ungarn und Rumänien, da in diesen Ländern die Tollwut noch verbreitet ist.
Die Erstimpfung gegen Tollwut kann frühestens im Alter von 12 Wochen erfolgen. Danach dauert es 21 Tage, bis ein vollständiger Impfschutz aufgebaut ist.
Bei Reisen in bestimmte Länder außerhalb der EU ist zusätzlich ein Antikörpernachweis von mindestens 0,5 IE/ml erforderlich. Um diesen Wert sicher zu erreichen, empfiehlt es sich, den Hund dreimal impfen zu lassen: mit 12 Wochen, mit 16 Wochen und nochmals mit 15 Monaten. Diese zusätzlichen Impfungen sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, tragen aber dazu bei, den notwendigen Antikörperspiegel aufzubauen.
Sprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin, wie Sie den optimalen Impfschutz für Ihren Hund erreichen können.
Was gilt für ausgewachsene Hunde ohne Grundimmunisierung?
Wenn Ihr Hund aus dem Tierschutz oder aus dem Ausland kommt, ist oft nicht klar, ob er bereits geimpft wurde. Obwohl für die Einreise nach Deutschland eine Tollwutimpfung vorgeschrieben ist, sind Straßenhunde aus Ländern wie Spanien, Griechenland oder Rumänien häufig nicht geimpft.
Wenn Sie einen erwachsenen Hund mit unbekannter Vorgeschichte adoptiert oder gekauft haben, sollten Sie ihn gründlich von Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin untersuchen lassen. Ein Titertest kann Aufschluss darüber geben, ob ein ausreichender Schutz gegen Staupe, Parvovirose und Leptospirose besteht. Hunde ohne bekannten Impfstatus benötigen in der Regel keine vollständige Grundimmunisierung, sollten aber möglichst bald geimpft werden. Je nach Impfstoff reichen oft bereits ein bis zwei Impfungen aus, um den notwendigen Schutz aufzubauen.
Was sollten Sie bei kranken oder alten Hunden beachten?
Bei der Impfung kranker und älterer Hunde ist besondere Vorsicht geboten. Vor der Impfung sollte der Hund gründlich untersucht werden, um sicherzustellen, dass er gesund, entwurmt und frei von Parasiten ist. Für ältere Hunde gelten im Allgemeinen die gleichen Empfehlungen für Wiederholungsimpfungen wie für jüngere Tiere. Hunde, die akut erkrankt sind oder akut immunsuppressive Medikamente erhalten, dürfen nicht geimpft werden. Auch bei Fieber, Durchfall oder anderen Krankheitssymptomen muss zuerst die Grunderkrankung behandelt werden. Bei chronischen Erkrankungen oder dauerhafter immunsuppressiver Behandlung kann eine Impfung dennoch notwendig und sinnvoll sein. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin, was für Ihren Hund am besten ist.
Was kostet es, Ihren Hund impfen zu lassen?
Grundsätzlich richten sich die Kosten nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Die Preise für die Impfung eines Hundes variieren je nach Tierarztpraxis, da sich der Gesamtbetrag aus verschiedenen Faktoren zusammensetzt. Dazu gehören die allgemeine Voruntersuchung, die Materialkosten und der Impfstoff selbst.
Durch die Wahl von Kombinationsimpfstoffen, die mehrere Krankheiten abdecken, können Sie in der Regel Kosten sparen. 5-fach- oder 7-fach-Impfungen sind meist günstiger als Einzelimpfungen.
Das Impfen ist eine wertvolle Investition in die Gesundheit Ihres Hundes. Denn Impfungen schützen vor schweren und kostspieligen Krankheiten. Im Vergleich zu den möglichen Behandlungskosten einer Infektion sind die Impfkosten oft gering.
Die genauen Kosten erfragen Sie am besten vor der Impfung bei Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin.
Beispiel für ein Schema für die Core-Impfungen von erwachsenen Hunden
Staupe-, Adenovirus- und Parvovirus-Impfstoffe: Nach der Serie an Welpenimpfungen wird in der Regel im Alter von einem Jahr eine Auffrischungsimpfung verabreicht. Nachfolgende Auffrischungsimpfungen werden alle ein bis drei Jahre empfohlen, je nach verwendetem Impfstoff und auf Anraten deines Tierarztes.
Tollwutimpfstoff: Nach der ersten Tollwutimpfung bei Welpen wird in Gebieten, in denen das Tollwutvirus endemisch ist, normalerweise ein Jahr später eine Auffrischimpfung verabreicht. Nachfolgende Auffrischungsimpfungen können alle ein bis drei Jahre erforderlich sein, abhängig von der Art des verwendeten Tollwutimpfstoffs.
Welche Nebenwirkungen könnten bei Ihrem Hund nach der Impfung auftreten?
Impfungen sind eine sichere und wirksame Methode, um Ihren Hund vor Krankheiten zu schützen. Wie bei jedem medizinischen Eingriff können jedoch Nebenwirkungen auftreten. Beobachten Sie Ihren Hund nach der Impfung besonders aufmerksam, damit Sie ungewöhnliche Impfsymptome frühzeitig erkennen und professionelle Hilfe suchen können. Bei jeder Unsicherheit sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin kontaktieren.
Häufige Nebenwirkungen:
- Lokale Schwellung und Schmerzen: Leichte Schwellungen, Rötungen oder Schmerzen an der Einstichstelle klingen meist von selbst ab.
- Mildes Fieber: Leichtes Fieber kurz nach der Impfung ist eine normale Reaktion des Körpers, die schnell verschwindet.
- Abgeschlagenheit: Viele Hunde sind am Tag der Impfung besonders müde und schlapp. Dies bessert sich in der Regel nach einem Tag.
- Verminderter Appetit: Appetitlosigkeit ist meist vorübergehend und verschwindet normalerweise bald.
- Niesen und Husten: Diese Symptome können nach intranasalen Impfungen auftreten und klingen schnell wieder ab.
- Unruhe oder Verhaltensänderungen: Einige Hunde zeigen vorübergehend verändertes Verhalten oder Zittern.
- Gelenkschmerzen: Gelenkschmerzen oder Steifheit können nach Impfungen auftreten, verschwinden aber meist folgenlos.
Seltene Nebenwirkungen:
- Allergische Reaktionen: Suchen Sie sofort tierärztliche Hilfe auf, wenn Ihr Hund Symptome wie Gesichtsödeme, Nesselsucht, Atemnot, Erbrechen oder Durchfall zeigt.
Wichtig: In der Regel treten nach der Impfung keine Nebenwirkungen auf. Sollten Sie ungewöhnliche Symptome bemerken oder sich unsicher fühlen, wenden Sie sich immer sofort an Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin.
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