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Diabetes bei Hunden: Ursachen, Symptome & Behandlung

Die schwere Zuckerkrankheit Diabetes betrifft nicht nur Menschen, sondern zählt auch bei Hunden zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen: So ist im Durchschnitt etwa einer von 100 Hunden betroffen und leidet als Folge eines unausgeglichenen Zuckerhaushalts im Blut und Urin an gesundheitlichen Problemen.

Wird Diabetes nicht behandelt, kann diese ernsthafte Krankheit im schlimmsten Fall zum Tod führen. Wir klären Sie über Ursachen, Symptome, Behandlung und Ihren Alltag als Tierhalter*in auf.

Diabetes bei Hunden: Typ 1 und Typ 2

Diabetes mellitus tritt bei Hunden vor allem in zwei Formen auf: als insulinabhängiger Diabetes mellitus (IDDM, auch als Typ-1-Diabetes bekannt) und als nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus (NIDDM, Typ-2-Diabetes).

  • Typ-1-Diabetes betrifft Hunde öfter. Dabei führt eine unzureichende Insulin-Produktion zu einem Mangel, weil die insulinherstellenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört sind. Die exakten Ursachen für die Zerstörung dieser Zellen sind oft nicht eindeutig. Allerdings kann der Körper des Hundes ohne Insulin Glukose nicht effektiv aus dem Blutstrom in die Zellen transportieren. Die Folge ist ein chronisch hoher Blutzuckerspiegel. Der Zucker entzieht dem Körper Ihres Haustiers Wasser und wird über den Urin ausgeschieden. Den für die Energiezufuhr notwendigen Zucker ziehen sich die Zellen dann aus den Reserven der Leber, Muskeln sowie dem Fett. Werden Hunde mit Diabetes Typ 1 nicht behandelt, können sie abmagern und werden schwächer.
  • Typ-2-Diabetes diagnostiziert man bei Hunden seltener. Zudem betrifft diese Krankheitsform eher ältere, übergewichtige Tiere. Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar noch Insulin, aber die Körperzellen reagieren nicht mehr angemessen darauf, was man auch als Insulinresistenz bezeichnet. Übrigens ist Typ-2 bei Katzen mit Diabetes die häufiger auftretende Form.

Grundlage für eine wirksame Behandlungsstrategie ist die Diagnose der exakten Ursache und Krankheitsform. Frühzeitiges Erkennen des Problems sowie eine maßgeschneiderte Therapie sind wichtig, um die Lebensqualität des Hundes zu erhalten und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Ursachen von Diabetes beim Hund

Auch weitere Ursachen und Risikofaktoren können die Zuckerkrankheit begünstigen:

  • Alter und Gewicht: Ältere und übergewichtige Hunde haben ein größeres Risiko für eine Diabetes-Erkrankung.
  • Genetische Veranlagung: Auch bei einigen Hunderassen, wie z. B. Beagle, Pudel, Labrador, Retriever und Zwergschnauzer, ist das Diabetes-Risiko höher.
  • Autoimmunerkrankungen können die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreifen und deren Funktion beeinträchtigen.
  • Pankreatische Erkrankungen: Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder andere Pankreaserkrankungen führen unter Umständen zum Verlust der Insulinproduktion.
  • Hormonelle Störungen: Krankheiten wie das Cushing-Syndrom oder Hyperthyreose können den Blutzuckerspiegel beeinflussen und Diabetes verursachen.
  • Bestimmte Medikamente wie z. B. Kortison können die Insulinsekretion beeinträchtigen oder eine Insulinresistenz zur Folge haben.

Diabetes beim Hund erkennen: Anzeichen und Symptome

Diabetes bei Hunden hat viele unterschiedliche Symptome. Erkennen Sie bei Ihrem Vierbeiner eines oder mehrere dieser Anzeichen, vereinbaren Sie unbedingt einen Termin in der Tierarztpraxis.

  • Erhöhter Durst (Polydipsie): An Diabetes erkrankte Hunde haben oft ungewöhnlich viel Durst und trinken folglich mehr Wasser als üblich.
  • Vermehrtes Wasserlassen (Polyurie): Mehr Durst hat eine erhöhte Urinproduktion zur Folge, sodass Ihre Fellnase häufiger als üblich nach draußen muss – oder vielleicht sogar unerfreuliche „Unfälle“ im Haus passieren.
  • Gesteigerter Appetit (Polyphagie): Ihr Hund hat größeren Appetit als sonst und frisst mehr.
  • Gewichtsverlust: Obwohl ein Hund mit Diabetes mehr fressen will, verliert er eventuell Gewicht. Denn sein Körper kann die Glukose im Blutkreislauf nicht effektiv verwerten.
  • Lethargie: Erkrankte Hunde sind unter Umständen weniger aktiv und schlafen oder ruhen mehr.
  • Trübung der Augenlinse: Die Trübung der Augenlinse und eine Verschlechterung der Sehkraft können Anzeichen für Diabetes sein.
  • Schlechte Fellqualität: Ein weiteres Krankheitssymptom ist ein stumpfes, brüchiges Fell, das auf einen allgemein schlechten Gesundheitszustand des Hundes hinweist.
  • Hautinfektionen und Heilungsprobleme:Hunde mit Diabetes können anfälliger für Hautinfektionen sein. Außerdem heilen Wunden oder Infektionen eventuell langsamer als gewöhnlich.
  • Erhöhte Anfälligkeit für weitere Infektionen: Die Erkrankung kann das Immunsystem schwächen, sodass der Hund anfälliger für verschiedene Infektionen wird.
  • Symptome im Endstadium:Der Stoffwechsel kann entgleisen und eine sogenannte Ketoazidose (Übersäuerung des Blutes durch Ketone) entsteht. Betroffene Hunde sind lethargisch, anorektisch und erbrechen vielleicht.

 

Hund mit Diabetes: Welche Tests führt man durch?

Haben Sie bei Ihrem Hund einen Diabetes-Verdacht, ist ein Besuch in der Tierklinik dringend notwendig. Der Tierarzt oder die Tierärztin führen dort eine Anamnese und eine Reihe an Tests durch, um eine eindeutige Diagnose stellen zu können. Voraussetzung dafür sind sowohl eine Blut- als auch eine Urinuntersuchung.

Blutuntersuchung

Bei einer notwendigen Blutuntersuchung kann man in der Tierklinik feststellen, wie gut Ihr Hund seinen eigenen Blutzuckerspiegel regulieren kann. Um den Glukosewert überprüfen zu können, muss Ihr Vierbeiner bei der Blutabnahme nüchtern sein: Er darf also 10 bis 12 Stunden vor dem Klinik-Besuch nicht fressen, nur wenig Wasser trinken und sich nicht anstrengen. Man verabreicht dem Tier zunächst eine Zuckerlösung und misst danach in mehreren Abständen den Blutzuckerwert. Reguliert dieser sich in den Zeiträumen nicht selbst, ist das ein Indiz für Diabetes mellitus. Übrigens ist für die Diagnose ein einziger hoher Blutzuckerwert nicht ausreichend, denn dieser kann auch durch Stress (Stresshyperglykämie) während des Tierarztpraxisbesuchs ausgelöst werden.


Urinuntersuchung

Mit Teststreifen prüft man Urin auf den Gehalt von Zucker, der bei einem Nachweis ein deutliches Anzeichen für Diabetes ist. Wichtig zu wissen: Es ist auch möglich, dass Ihr Hund nicht an Diabetes, sondern an einer Nierenerkrankung leidet. Also muss man bei einem Test auch das Urin-Protein-Kreatinin-Verhältnis überprüfen. Ein erhöhter Eiweißgehalt im Urin deutet eher auf ein Nierenleiden als auf Diabetes hin.

Richtige Behandlung von Hunden mit Diabetes

Durch die individuell auf Ihren Hund abgestimmte Behandlung will man seinen Blutzucker normalisieren. Für die Erhaltung der Lebensqualität ist entscheidend, dass Ihrem Haustier in der Tierarztpraxis die korrekte Dosis Insulin injiziert wird. Damit Sie das Insulin Ihrem Hund zu Hause auch selbst spritzen können, bekommen Sie vom Arzt bzw. der Ärztin eine umfassende und detaillierte Anleitung. Dabei zeigt man Ihnen auch, wie Sie zunächst den Blutzucker des Tieres korrekt messen.

Bei Diabetes mellitus ist auch die Regulierung des Gewichts von Bedeutung. Übergewicht kann man mit einer Ernährungsumstellung und einer passenden Diät reduzieren und den Blutzucker so auf einem normalen, gesunden Niveau halten. Dabei spielt auch genug Bewegung eine entscheidende Rolle. Mit regelmäßigem Gassigehen und Spielen können Sie Ihrem Hund dabei helfen, ein normales Gewicht zu erreichen. Durch Aktivität können die Muskeln zudem auch besser Insulin aufnehmen und verwerten. Seien Sie aber vorsichtig: Überanstrengung kann zu Unterzuckerung Ihres Vierbeiners führen. 

Vermeiden Sie Stress, damit sich Ihr Hund wohlfühlt, und bieten Sie ihm eine feste Alltagsroutine. Lassen Sie die Fellnase bei einer Diabetes-Erkrankung regelmäßig in der Tierarztpraxis durchchecken, denn die Menge des benötigten Insulins kann variieren. Außerdem kann man durch häufige Untersuchungen auch Folgeerkrankungen, wie z. B. Grauen Star, schneller diagnostizieren.

Die Kosten für einen an Diabetes erkrankten Hund sind übrigens abhängig von der Art und dem Umfang möglicher Begleiterkrankungen oder Komplikationen sowie eventuell notwendiger Folgebehandlungen.

Tipp: Planen Sie für die Kontrolle der Blutwerte, die Messung des Blutzuckers, das Spritzen von Insulin sowie das Füttern einer der Krankheit entsprechenden Ernährung Ihres Hundes immer ausreichend Zeit ein.

 

Das passende Hundefutter bei Diabetes mellitus

Passendes Futter ist für Hunde mit Diabetes unverzichtbar. So kann man – auch unter Berücksichtigung regelmäßiger Fütterungszeiten – den Blutzuckerspiegel des Tieres stabil halten und sein Gewicht kontrollieren. Achten Sie bei der Ernährung Ihres Hundes auf einen hohen Protein- und moderaten Fettgehalt, um das Sättigungsgefühl zu steigern. Wichtig ist außerdem auch ein moderater Stärkegehalt. Futter und Leckerlis mit einfachem Zucker sollten Sie dagegen besser meiden.

ROYAL CANIN® DIABETIC ist eine Trockennahrung zur Regulierung der Glukoseversorgung für Hunde mit Diabetes mellitus. Die spezielle Rezeptur bietet einen hohen Proteingehalt bei geringem Stärkeanteil: So unterstützt diese Nahrung das Management von erhöhtem Blutzucker nach den Mahlzeiten.

Wie hoch ist die Lebenserwartung von Hunden mit Diabetes?

Wird Diabetes frühzeitig erkannt und richtig behandelt, kann ein erkrankter Hund ähnlich lange leben wie ein gesundes Tier. Entscheidend ist dafür aber, dass Tierhalter*innen und die Tierklinik eng zusammenarbeiten. Unverzichtbar ist auch eine häufige Kontrolle der Blutwerte, um so eventuell die Insulinmenge anzupassen. 

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