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Impfungen bei Katzen: Wichtige Fragen und Antworten

Ein zartes Miau, ein sanftes Schnurren und ein neugieriger Blick – das besondere Wesen einer Katze kann Ihnen jeden Tag ein bisschen versüßen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie sich um die Gesundheit Ihres Stubentigers kümmern. Impfungen bei Katzen sind ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge – egal, ob Ihr vierbeiniger Liebling nur in der Wohnung bleibt oder Freigänger ist. 

Dieser Ratgeber, basierend auf den aktuellen Informationen von 2024, erklärt Ihnen, welche Impfungen bei Katzen notwendig sind, wie oft Sie Katzen impfen lassen sollten und welche Risiken und Nebenwirkungen auftreten können.

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5 Minuten
Zwei Kätzchen spielen im Garten unter dem Sonnenlicht

Warum sollten Sie Ihre Katze impfen lassen?

Impfungen sind der wichtigste Schritt, um Ihre Katze vor einer Reihe hoch ansteckender Krankheiten zu schützen, die im schlimmsten Fall sogar tödlich sein können. Eine Impfung kann eine Ansteckung zwar nicht hundertprozentig verhindern, sie senkt das Risiko für schwere Krankheitsverläufe jedoch erheblich und bewahrt Ihre Katze damit unter Umständen vor Schmerzen.

Gleichzeitig trägt jedes geimpfte Tier dazu bei, die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten einzudämmen. Sie unterstützen also nicht nur die Gesundheit Ihrer eigenen Katze, sondern helfen auch mit, die allgemeine Gesundheit der Katzenpopulation zu erhalten.

Im Übrigen sind die Kosten einer vorbeugenden Impfung wesentlich geringer als die Behandlung einer bereits ausgebrochenen Krankheit. Besprechen Sie die Impfung individuell mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin, um die beste Entscheidung für Ihr Tier zu treffen.

Hauskatze klettert auf den Kratzbaum.

Wie funktioniert eine Impfung bei Katzen?

Das Immunsystem schützt Ihre Katze vor Krankheiten, indem es potenzielle Erreger erkennt und bekämpft. Dazu müssen Antikörper gebildet werden. Sind diese bereits vorhanden, kann der Körper schneller reagieren. Genau hier setzt die Impfung an: Bei einer Impfung erhält Ihr Tier einen Impfstoff, der abgeschwächte, abgetötete Krankheitserreger oder Teile davon enthält. Die Wirkstoffe sind nicht stark genug, um eine Krankheit auszulösen, geben dem Immunsystem aber genügend Informationen, um die krankmachenden Bestandteile zu erkennen und darauf zu reagieren. Der Körper bildet gezielt Antikörper gegen diese Erreger.

Das immunologische Gedächtnis "merkt" sich diese Erreger nach der Impfung. Kommt Ihre Katze erneut mit dem Erreger in Kontakt, erkennt das System die Schädlinge sofort. Es kann sofort reagieren und Antikörper bilden. Eine Infektion wird so oft gänzlich verhindert oder der Krankheitsverlauf deutlich gemildert.

Sollte man Hauskatzen impfen lassen?

Grundsätzlich ist es sinnvoll, Wohnungskatzen impfen zu lassen. Auch wenn sich Ihre Katze hauptsächlich drinnen aufhält und keinen direkten Kontakt zu anderen Katzen hat, können Erreger von Katzenseuche oder Katzenschnupfen in die Wohnung gelangen.

Entweder durch die Luft oder über Familienmitglieder und Besucher – denn Krankheitserreger können neben dem Körper auch an Schuhen oder Kleidung haften.

Darüber hinaus besteht immer die Möglichkeit, dass Ihre Katze versehentlich ins Freie gelangt oder in Tierpensionen oder Tierkliniken mit anderen Tieren in Kontakt kommt. Hier besteht generell ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Der Impfbedarf von Wohnungskatzen unterscheidet sich zwar von Freigängern, ist aber genauso wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin über einen Impfplan, der auf die besonderen Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten Ihrer Katze abgestimmt ist. 

Welche Impfungen benötigen Katzen?

Grundsätzlich kann Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin am besten einschätzen, welche Impfungen für Ihre Katze sinnvoll sind. Gemeinsam können Sie einen Impfplan erstellen, der auf dem Alter, dem Gesundheitszustand, der Lebensweise und den möglichen Risiken Ihrer Katze basiert. 

Core-Impfungen

Einige Impfungen sind für alle Katzen wichtig - unabhängig davon, ob sie in der Wohnung leben oder Freigang haben. Denn es gibt Krankheiten, die sehr ansteckend sind und deren Erreger auch indirekt über Gegenstände oder Menschen ins Haus gelangen können. Diese Grundimpfungen werden Core-Impfungen genannt.

Die Empfehlungen für Core-Impfungen werden in Deutschland von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StlKo Vet), in Österreich von der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK) und in der Schweiz von der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK-ASMPA) herausgegeben.

Als Core-Impfungen gelten:

 Non-Core-Impfungen für Katzen:

Neben den wichtigen Core-Impfungen gibt es auch Non-Core-Impfungen für Katzen. Ob diese zusätzlichen Impfungen für Ihr Tier sinnvoll sind, hängt von den individuellen Lebensumständen ab. Wenn sich Ihre Katze beispielsweise häufig in Katzenpensionen aufhält oder Sie mit ihrem Vierbeiner ins Ausland reisen, können ergänzende Impfungen empfehlenswert sein.

Besprechen Sie am besten mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, welche Impfungen für den optimalen Schutz Ihres Lieblings wirklich notwendig sind.

Zu den Non-Core-Impfungen für Katzen zählen: 

Der Tierarzt verabreicht der Katze die Medikamente oder Impfungen mit einer Spritze.

Ab wann sollten Sie Ihre Katze impfen lassen?

Bis etwa zur 4. Lebenswoche sind Katzenbabys durch Antikörper aus der Muttermilch gut geschützt. Danach steigt das Ansteckungsrisiko. Die Grundimmunisierung vor Katzenseuche und Katzenschnupfen sollte deshalb früh beginnen - idealerweise in den ersten Lebenswochen. 

Die Impfempfehlungen für Kitten sind von Land zu Land unterschiedlich. Wir haben die spezifischen Impfschemas der zuständigen Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengefasst:

Empfehlungen der StIKo Vet (Deutschland):

Für eine vollständige Grundimmunisierung empfiehlt die StIKo Vet, Kätzchen im Alter von 8, 12 und 16 Wochen impfen zu lassen. Dazu gehören die Core-Impfungen gegen Katzenseuche (Panleukopenie) und die wichtigsten Erreger des Katzenschnupfens, wie feline Caliciviren und feline Herpesviren. Eine weitere Auffrischungsimpfung sollte im Alter von 15 Monaten erfolgen. Für die Impfung wird in der Regel ein Kombinationsimpfstoff verwendet.

Empfehlungen der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK):

Die Österreichische Tierärztekammer (ÖTK) empfiehlt, mit der Grundimmunisierung im Alter von 8 Wochen zu beginnen. Diese sollte durch eine Auffrischungsimpfung ergänzt werden, idealerweise im Alter von 6 bis spätestens 12 Monaten.
Für Katzen, die erst im Alter von 16 bis 20 Wochen geimpft werden, werden zwei Impfungen im Abstand von 2 bis 4 Wochen empfohlen. Bei Lebendimpfstoffen gegen Katzenseuche (Panleukopenie) ist bei Katzen, die älter als 16 bis 20 Wochen sind, eine einmalige Impfung ausreichend. Die Auffrischungsimpfung sollte dann spätestens 12 Monate später erfolgen. 

Empfehlungen der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK-ASMPA):

Die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK-ASMPA) empfiehlt, mit der Grundimmunisierung im Alter von 8 bis 9 Wochen zu beginnen. Danach sollte eine zweite Impfung mit 12 Wochen und eine dritte Impfung mit 16 Wochen folgen. Wird Ihre Katze erst im Alter von 12 Wochen geimpft, reichen in der Regel zwei Impfungen im Abstand von 4 Wochen aus. Die Grundimmunisierung bei Kitten sollte im Alter von 6 bis 12 Monaten abgeschlossen sein.

Wann kann eine Katze gegen Tollwut geimpft werden?

Wenn Ihre Katze eine abenteuerlustige Freigängerin ist, Sie in der Nähe von Tollwut-gefährdeten Regionen wohnen oder einen Auslandsaufenthalt mit Ihrem schnurrenden Liebling planen, kann eine Tollwutimpfung sinnvoll sein. Diese Impfung kann ab der zwölften Lebenswoche durchgeführt werden.
Um sicherzugehen, dass die Tollwutimpfung für Ihre Katze notwendig und sinnvoll ist, sprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin. 

Grundimmunisierung bei älteren Katzen nachholen

Wenn Sie die frühe Grundimmunisierung Ihrer Katze verpasst haben, ist es nie zu spät, dies nachzuholen. Auch ausgewachsene Tiere benötigen einen Grundschutz und regelmäßige Auffrischungsimpfungen, um gesund zu bleiben. Sprechen Sie mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt über das beste Vorgehen für eine nachträgliche Grundimmunisierung und den passenden Impfplan. 

 

Impfschema für die Grundimmunisierung mit Core-Vakzinen nach StIKo Vet

8 Lebenswochen

Katzenschnupfen, Katzenseuche (Erstimpfung)

12 Lebenswochen

Katzenschnupfen, Katzenseuche

15 Lebenswochen

Katzenschnupfen, Katzenseuche

16 Lebensmonate

Katzenschnupfen, Katzenseuche

Wann und wie oft müssen Impfungen bei Katzen aufgefrischt werden?

Nach der Grundimmunisierung sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen wichtig, um den Impfschutz Ihrer Katze aufrechtzuerhalten. Diese Impfungen stellen sicher, dass Ihre Samtpfote weiterhin vor gefährlichen Krankheiten geschützt ist.

Früher war es üblich, Katzen jedes Jahr impfen zu lassen. Heutzutage sind die Impfpläne flexibler. Je nach Impfstoff und den Bedingungen, unter denen Ihr Haustier lebt, kann es ausreichen, die Impfung alle drei Jahre durchzuführen.

Auffrischungsimpfungen gegen Katzenseuche (Panleukopenie) und Katzenschnupfen (Herpesvirus und Calicivirus) sind je nach Impfstoff und Risiko Ihrer Katze alle 1 bis 3 Jahre ausreichend. Die Tollwutimpfung sollte je nach Impfstoff alle 2 bis 3 Jahre wiederholt werden.

Wird eine Auffrischungsimpfung versäumt, kann es notwendig sein, die Grundimmunisierung zu wiederholen, um den Schutz wiederherzustellen. Daher ist es wichtig, die Impfintervalle genau einzuhalten und rechtzeitig einen Termin zu vereinbaren. Beachten Sie auch, dass bei Reisen ins Ausland strengere Vorschriften gelten können, die eine frühere Auffrischimpfung erforderlich machen können.

 

Kann man Katzen gleichzeitig entwurmen und impfen lassen?

In der Regel ist gleichzeitiges Entwurmen und Impfen aufgrund folgender Nachteile nicht sinnvoll:

•  Schwächung des Immunsystems: Eine Impfung kann das Immunsystem Ihrer Katze vorübergehend schwächen, wodurch sie anfälliger für Infektionen durch Parasiten wird.

•  Beeinträchtigung der Impfwirkung: Wurmkuren können die Wirksamkeit von Impfstoffen beeinträchtigen.

Um eine optimale Wirkung der Impfung zu gewährleisten, ist es ratsam, die Entwurmung ein bis zwei Wochen vor dem Impftermin durchzuführen. So wird verhindert, dass der Organismus Ihrer Katze durch Würmer geschwächt wird. Die Impfstoffe können optimal wirken.

Besprechen Sie diesen Zeitplan am besten mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin, um den bestmöglichen Schutz für Ihr Tier zu gewährleisten.

Was kann eine Katzenimpfung kosten?

Die Kosten für die Impfung Ihrer Katze können variieren. Die wichtigsten Faktoren sind der Preis des Impfstoffes und die Praxisgebühr, die nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) berechnet wird. Die GOT legt fest, welche Kosten für tierärztliche Leistungen anfallen dürfen.

Bei der Grundimmunisierung, die mehrere Impfungen in einem kurzen Zeitraum umfasst, fallen in der Regel höhere Kosten an. Auch zusätzliche Impfungen, z. B. gegen Tollwut, können den Gesamtpreis erhöhen. Auffrischungsimpfungen, die nach der Grundimmunisierung alle zwei bis drei Jahre erforderlich sein können, sind in der Regel günstiger, da sie weniger umfangreich sind.

Um unerwartete Kosten zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, sich direkt bei Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin nach den voraussichtlichen Kosten zu erkundigen.

Eine rothaarige Katze liegt auf dem Bett und schläft mit geschlossenen Augen und streckt ihre Vorderpfoten aus.

Welche Nebenwirkungen könnten bei Ihrer Katze nach der Impfung auftreten?

Eine Impfung ist im Allgemeinen sicher, wirksam und wird von den meisten Katzen sehr gut vertragen. Wie bei jedem medizinischen Eingriff kann es jedoch gelegentlich zu körperlichen Reaktionen kommen. In den meisten Fällen handelt es sich um leichte Nebenwirkungen, die von selbst wieder abklingen, ohne dass besondere Maßnahmen erforderlich sind. Impfnebenwirkungen sind im Allgemeinen ähnlich, unabhängig davon, ob Ihre Katze gegen Tollwut, Katzengrippe oder andere Krankheiten geimpft wird.

Um mögliche Impfreaktionen frühzeitig zu erkennen, sollten Sie Ihre Katze am Tag der Impfung im Auge behalten. Wenn Sie ungewöhnliche Symptome bemerken, sollten Sie sich sofort an Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin wenden.

Mögliche Nebenwirkungen von Impfungen bei Katzen:

  • Lokale Schwellung und Schmerzen: Eine leichte Schwellung, Rötung oder Schmerzen an der Einstichstelle sind relativ häufig und verschwinden in der Regel von selbst.
  • Leichtes Fieber: Einige Katzen können kurz nach der Impfung leichtes Fieber haben. Dies ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf den Impfstoff und klingt in der Regel von selbst wieder ab.
  • Lethargie: Trägheit und Abgeschlagenheit sind kurzfristige Reaktionen einer Impfung. Nach ein bis zwei Tagen sollte sich der Zustand wieder gebessert haben.
  • Verminderter Appetit: In der Regel kommt der Appetit sehr schnell wieder.
  • Niesen, leichter Husten nach intranasaler Impfung: Die Symptome klingen in der Regel von selbst wieder ab und sollten sich innerhalb eines Tages bessern.
  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen reagieren Katzen allergisch auf einzelne Bestandteile des Impfstoffs. Anzeichen einer allergischen Reaktion können Schwellungen im Gesicht, Nesselsucht und Atembeschwerden sein. Manche Katzen können nach der Impfung auch Erbrechen oder Durchfall bekommen.

Allergische Reaktionen können schwerwiegend sein und eine sofortige tierärztliche Behandlung erfordern. Wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin, wenn Sie allergische Symptome bei Ihrer Katze bemerken.

Die Impfung Ihrer Katze ist ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge und schützt vor vielen schweren und potenziell gefährlichen Krankheiten. Systemische Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind sehr selten, sollten aber, wenn sie auftreten, sofort tierärztlich behandelt werden.

Die Vorteile einer Impfung, die Ihre Katze vor schweren Krankheiten schützt, überwiegen bei weitem die möglichen Risiken. Lassen Sie sich am besten von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt beraten und entwickeln Sie gemeinsam einen maßgeschneiderten Impfplan für Ihre Katze.

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