Vorbereitungen für den ersten Tierarztbesuch Ihres Kätzchens
Sie haben eventuell bereits Erfahrung darin, ein Haustier zum Tierarzt zu bringen. Falls nicht, sollten Sie sich bewusst machen, was ein Tierarztbesuch für Ihr Kitten bedeutet, und wie Sie ihn so stressfrei wie möglich gestalten können.
Worauf sollten Sie bei der Wahl eines Tierarztes für Ihr Kitten achten?
In der Regel kann Ihnen der Vorbesitzer, bzw. Züchter oder das Tierheim einen Tierarzt empfehlen, den Sie weiterhin aufsuchen können. Sollte dies nicht möglich sein, müssen Sie einen anderen Tierarzt für Ihr Haustier wählen.
Folgende Punkte sollten bei der Wahl einer neuen Tierarztpraxis berücksichtigt werden:
- Der Ruf der Praxis
- Die Entfernung zu Ihrem Wohnort
- Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel bzw. Anreise
- Parkmöglichkeiten
- Sauberkeit und Zustand der Praxis
- Findet eine individuelle Beratung statt?
- Versendet die Praxis Erinnerungsmitteilungen zu Impfungen und regelmäßigen Check-Ups?
- Bietet die Praxis Beratung zur Gsundheitsvorsorge an?
- Über welche Standard- und Geräteausstattung verfügt die Praxis?
- Bietet sie Notfalldienste oder Dienste außerhalb der Geschäftszeiten an?
- Bietet sie eine Ernährungsberatung für Ihr Haustier an?
- Ist das Konzept für die Bedürfnisse Ihrer Katze geeignet?
Seit einiger Zeit gibt es Praxen, die sich auf die Bedürfnisse von Katzen spezialisiert haben und ein „katzenfreundliches” Konzept anbieten. Diese Praxen sind auf die Bedürfnisse von Katzen abgestimmt und beispielsweise gesonderte Wartebereiche oder sogar Operationszeiten speziell für Katzen an. Solche Praxen verwenden teilweise Spender, die beruhigende Pheromone abgeben. Sie legen Wert auf eine angenehme Beleuchtung, eine ruhige Atmosphäre eine besonders geduldige und fürsorgliche Herangehensweise. Alle dies ermöglicht Tierärzten, Besitzern und Katzen eine Beratung und Betreuung unter optimalen Bedingungen.
Zeigen Katzen beim Tierarztbesuch starken Widerstand oder werden sie sogar aggressiv, so kann Angst die Ursache dafür sein. Die unbekannte, gefühlte Bedrohung überfordert sie und sie wissen nicht anders damit umzugehen.
So bereiten Sie Ihr Kätzchen auf den Tierarztbesuch vor
Im Gespräch mit Ihnen wird der Tierarzt herausfinden, welche Impfungen für Ihre Katze notwendig sind.
Überprüfen Sie vor Ihrem Besuch das Gesundheitsbuch Ihrer Katze. Es kann hilfreich sein, einige Informationen zu notieren, z. B. zur Ernährung Ihrer Katze (Marke, Menge usw.), zu ihren Trinkgewohnheiten, zur Umgebung und ob Sie Veränderungen beim Fressen, in Bezug auf ihre Verdauung oder an ihrem Verhalten bemerkt haben.
Eine Aufzeichnung der Krankheitsgeschichte Ihrer Katze und der erfolgten Behandlungen auf Papier kann sich als sehr sinnvoll erweisen – idealerweise sollten Sie sie in einem Ordner sammeln.
Transport Ihres Kätzchens zum Tierarzt
Aus Sicherheitsgründen sollte Ihre Katze in einer speziell darauf ausgelegten Katzenbox transportiert werden. Idealerweise sollte Ihr Kätzchen vorab mit der Box vertraut gemacht werden. Wenn Sie in absehbarer Zeit einen Besuch beim Tierarzt planen, können Sie Ihrer Katze den Transport dorthin etwas erleichtern. Stellen Sie die Box bereits einige Tage zuvor in einer Ecke der Wohnung auf, in der sie sich gerne aufhält.
Sie können sie mit beruhigenden Pheromonen besprühen und eine Decke hineinlegen, die bereits den Geruch der Katze trägt. Dies hilft Ihrem Kätzchen, sich an die Box zu gewöhnen und sich sicher und geschützt vor neugierigen Blicken zu fühlen. Wenn die Box über eine offene Seite verfügt, bedecken Sie diese mit einer Decke oder einem Handtuch.
Umgang mit Ihrem Kätzchen beim Tierarzt
Damit sich Ihr Haustier beim Tierarzt so wenig gestresst wie möglich fühlt, gibt es einige nützliche Tipps, die Sie befolgen können:
- Lassen Sie Ihre Katze im Wartezimmer in der Transportbox und stellen Sie sie auf eine erhöhte Fläche, z. B. auf einen Stuhl.
- Vermeiden Sie plötzliche Bewegungen und nehmen Sie Ihre Katze vorsichtig heraus, um sie auf den Untersuchungstisch zu setzen.
- Einige Katzen fühlen sich in ihrer Box sicher. Nehmen Sie in diesem Fall das Oberteil der Transportbox ab, damit der Tierarzt das Tier erreichen kann.
- Sprechen Sie mit leiser Stimme zu Ihrer Katze und bleiben Sie ruhig. Wenn Sie aufgeregt sind, spürt Ihre Katze dies und fühlt sich dadurch noch mehr gestresst.
- Vertrauen Sie dem Tierarzt und Praxispersonal: Das Team Ihrer Tierarztpraxis ist es gewohnt, mit Katzen umzugehen – selbst mit Katzen, die Widerstand gegen die Behandlung leisten. Bei einem Versuch einzugreifen, stehen Sie nicht nur im Weg, sondern können dabei auch verletzt werden.
- Manche Tierärzte machen auch Hausbesuche. Verzichten Sie in diesem Fall auf die Transportbox und schließen Sie in diesem Fall die Katze in einem Raum ein - vorzugsweise in einem Raum ohne allzu viele Verstecke. Bei einigen Besuchen wird es jedoch sicherlich erforderlich sein, dass Sie und die Katze den Tierarzt vor Ort in seiner Praxis aufsuchen.
- Angst kann die Beschwerden einer Katze zusätzlich verschlimmern, insbesondere wenn sie unter Atemproblemen leidet oder einen Unfall erlitten hat. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, ruhig zu bleiben und Ihre Katze durch Streicheln und gutes Zureden mit sanfter Stimme zu beruhigen.
- Muss Ihre Katze in einer Tierklinik stationär behandelt werden, wählen Sie nach Möglichkeit eine aus, die die spezifischen Bedürfnisse von Katzen berücksichtigt. Wurde der Aufenthalt in der Tierklinik im Vorfeld geplant, können Sie in der Regel das Kissen oder die Lieblingsdecke Ihrer Katze oder sogar ein von Ihnen getragenes Kleidungsstück mitnehmen, das Ihren Duft trägt.
Rückkehr vom Tierarzt nach Hause
Meistens freuen sich Katzen, wieder in ihrer gewohnten Umgebung zu sein. Wenn Sie vom Tierarzt nach Hause zurückkommen, lassen Sie Ihre Katze sich in Ruhe ankommen.
Sofern sie gesund genug dafür sind, werden Katzen sicher feststellen wollen, dass die Möbel nicht bewegt wurden, dass der Garten immer noch da ist und dass die Katzentoilette tatsächlich ihnen gehört.
Sehr oft inspizieren sie ihre Lieblingsplätze und hinterlassen dort ihren Geruch, indem sie den Kopf reiben oder ihre Krallen schärfen.
Wenn allerdings mehrere Katzen bei Ihnen wohnen, müssen Sie einige Vorkehrungen treffen, um eine glückliche und entspannte Rückkehr in die Katzengemeinschaft zu ermöglichen.
Ihr Kätzchen wieder an andere Haustiere heranführen
In eingespielten Katzengruppen kennt jede die anderen und sie haben untereinander regelmäßig Geruchssignaturen ausgetauscht.
Wenn eine Katze die Gruppe vorübergehend verlässt und später zurückkehrt, kann es passieren, dass sie von einer oder von allen anderen Katzen nicht mehr erkannt wird – und das kann Ängste verursachen und sogar Streitereien auslösen.
Es ist daher notwendig, bestimmte Vorkehrungen zu treffen, wenn der Reisende wieder nach Hause zurückkehrt.
Diese Vorsichtsmaßnahmen können auch dienlich sein, wenn ein Neuankömmling zum ersten Mal eingeführt wird, unabhängig davon, welcher Art er angehört:
- Sie sollten zunächst für eine friedfertige Atmosphäre im Haus sorgen, indem Sie synthetische Pheromone versprühen.
- Damit der Neuankömmling einen vertrauten Geruch bekommt, können Sie ihn mit einem Tuch abreiben, das den Geruch einer Katze trägt, die den Haushalt nicht verlassen hat.
- Wenn möglich, legen Sie eine Decke einer Katze, die daheim geblieben ist, in die Transportbox, damit die heimkehrende Katze den Geruch ihrer Mitbewohner erkennt.
Eine stressreiche Begegnung vor, während oder nach einem Tierarztbesuch kann einen bleibenden Eindruck auf Ihr Kätzchen machen und dafür sorgen, dass es sich in Zukunft mehr gegen solche Termine sträubt.
Wenn Sie diese wenigen einfachen Schritte befolgen, kann dieser Prozess ruhig und ohne Stress verlaufen und Ihre ausgewachsene Katze wird später den Besuch beim Tierarzt entspannter und selbstsicherer erleben.
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