So bleibt das Verdauungssystem Ihrer Katze gesund

Katzen und Menschen haben sehr unterschiedliche Verdauungssysteme. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu verstehen, damit Sie Verdauungsprobleme bei Ihrer Katze verhindern und erkennen können, wann möglicherweise Probleme auftreten. Denn was für Sie köstlich sein mag, kann bei Katzen eine chronische Magenverstimmung verursachen oder sogar giftig für sie sein.

Wie unterscheidet sich die Verdauung einer Katze von der eines Menschen?

Geschmack

Katzen haben mit 475 nur sehr wenige Geschmacksknospen im Vergleich zum Menschen mit rund 9.000 und Hunden mit 1.700.1 Das bedeutet, dass Katzen bitter, sauer, salzig und Umami schmecken können, aber nicht süss. Nichtsdestotrotz ist der Geschmack für Katzen wichtig, da Aroma und Geschmack oft miteinander verbunden sind. Katzen können die olfaktorischen Eigenschaften des Futters durch die Nase und den Rachen riechen.

Kauen

Eine Katze hat scharfe Zähne zum Zerkleinern und Zerreissen und einen Kiefer, der sich nicht seitwärts bewegt. Im Vergleich zu Menschen, die ihre Nahrung lange kauen, kauen Katzen deutlich weniger. Sie kauen ihre Nahrung mit ihren Backenzähnen, was sich auf ihre Verdauung auswirken kann, da die Nahrung in Stücken in den Magen gelangt.

Fütterungszeit

Katzen haben einen viel kleineren Magen als Menschen oder Hunde. Das ist zusammen mit der Tatsache, dass Katzen historisch Einzeljäger sind, der Grund dafür, dass Katzen nicht zwei oder drei grössere Portionen am Tag, sondern über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Katzen können auch empfindlich auf hektische Umgebungen reagieren und sich beim Fressen leicht gestört führen. Daher ist es wichtig, dass sie an ruhigen Orten fressen, um negative Auswirkungen auf die Nahrungsaufnahme zu vermeiden.

Ernährung

Menschen sind Allesfresser und es wird empfohlen, dass 60-65 Prozent unserer Ernährung trockene Kohlenhydrate sind. Katzen hingegen sind Fleischfresser und benötigen diese hohen Kohlenhydratanteile nicht. Stattdessen benötigen sie eine proteinreichere Ernährung als Menschen und unter Umständen auch mehr Fette.

Häufig wird die Frage gestellt, wie lange Katzen brauchen, um Futter zu verdauen. Katzen brauchen nur 12-24 Stunden, bis sich das Futter durch den Darm bewegt hat. Bei der menschlichen Verdauung kann das bis zu fünf Tage dauern.²

Ein genauerer Blick auf das Verdauungssystem einer Katze

Wie bei Hunden und Menschen auch spielt jedes Element des Verdauungssystems Ihrer Katze eine Rolle beim Abbau von Nahrungsmitteln und bei der Aufnahme der benötigten Nährstoffe. Es enthält auch nützliche Bakterien, sogenannte Mikrobiota, um die Darmgesundheit aufrechtzuerhalten, sowie viele Immunsystemzellen, um die Gesamtgesundheit der Katze zu unterstützen.

Das Verdauungssystem einer Katze kann sehr empfindlich sein, und eine plötzliche Umstellung der Ernährung kann beispielsweise leicht zu einer Störung führen. Das Verdauungssystem ist ausserdem so aufgebaut, dass Katzen häufiger fressen müssen und kleinere Portionen brauchen. Viele Katzen gehen mehrmals täglich zu ihrem Futternapf und fressen jedes Mal nur eine kleine Menge. Um zu vermeiden, dass Ihr Haustier zunimmt, ist es daher wichtig, die täglichen Portionen zu kennen und diese auf kleine Mahlzeiten aufzuteilen.

Wichtige Nährstoffe für die Verdauung Ihrer Katze

Jeder Bestandteil der Nahrung Ihrer Katze kann eine Rolle bei der Unterstützung des empfindlichen Verdauungssystems und somit der Gesamtgesundheit Ihrer Katze spielen. Um Ratschläge zur besten Ernährungsweise für Ihre Katze und ihre spezifischen Bedürfnisse oder Empfindlichkeiten zu erhalten, sollten Sie sich am Besten an Ihren Tierarzt wenden. Schauen wir uns nun die wichtigsten Nährstoffe und Faktoren an, die für das Verdauungssystem jeder Katze wichtig sind.

Protein

Protein ist wichtiger Bestandteil der Ernährung von Katzen. Katzen benötigen eine proteinreichere Ernährung als Hunde oder Menschen. Das kann jedoch zu Problemen führen, wenn das Protein nicht leicht verdaulich ist. Protein enthält auch Taurin, das Katzen für eine gesunde Körperfunktion brauchen, aber nicht selbst produzieren können.

Ballaststoffe

Ballaststoffe können entscheidend dazu beitragen, das gesunde Verdauungssystem Ihrer Katze aufrechtzuerhalten. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann beispielsweise die Bildung von Haarballen verhindern und den regelmässigen Stuhlgang fördern. Präbiotika sind Ballaststoffe, die Ihrer Katze helfen, die Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen, die sie benötigt. Präbiotika fördern auch das richtige Gleichgewicht der Mikrobiota, um die Verdauungsgesundheit der Katze zu unterstützen und etwaige Empfindlichkeiten auszugleichen.

Fette

Fett ist eine wertvolle Energiequelle für Katzen. Sie brauchen es auch für die gesunde Funktion bestimmter Organe wie ihrer Haut. Zu viel Fett kann für Ihre Katze jedoch schwer verdaulich sein und zu Fettleibigkeit führen.

Vitaminen

Die Vitamine D und A sind wesentlicher Bestandteil der Ernährung Ihrer Katze, da sie diese Vitamine nicht selbst produzieren kann und sie für ihre Gesundheit braucht.

Kohlenhydraten

Kohlenhydrate sind für Katzen nicht so wichtig wie für Menschen, aber sie können sie mit Energie versorgen. Für Katzen mit Verdauungsproblemen eignen sich hochverdauliche Kohlenhydratquellen wie Reis.

Grundlegende Informationen zu Verdauungsproblemen bei Katzen

Das Verdauungssystem einer Katze ist genau ausbalanciert und kann daher besonders anfällig für Probleme sein. Katzen können aufgrund von Änderungen an ihrem Futter, Stress/Angst und zugrunde liegenden gesundheitlichen Problemen an Verdauungsstörungen leiden.

Häufige Verdauungsstörungen bei Katzen

Parasiten

Mikroskopisch kleine Parasiten können sich im Darm Ihrer Katze ansiedeln und schweren Durchfall verursachen, der zu Dehydration und Gewichtsverlust bis hin zu Beschwerden in der Bauchgegend führen kann. Wenden Sie sich an Ihren Tierarzt, wenn Sie glauben, dass Ihr Katze Parasiten hat. Er kann Medikamente verschreiben, die die Parasiten beseitigen.

Haarballen

Bei Wohnungskatzen können Haarballen ein häufiges Problem sein, da sie sich hauptsächlich mit der Fellpflege befassen. Wenn Katzen sich putzen, verschlucken sie lose Haare, die normalerweise im Stuhl ausgeschieden werden. Zu viele Haare können jedoch nicht verdaut werden und bilden einen Haarball, der die Verdauung erschwert. Sie können helfen, indem Sie Ihre Katze regelmässig bürsten, wodurch lose Haare entfernt werden, und sicherstellen, dass die Ernährung die richtige Ballaststoffmischung enthält, um geschluckte Haare auszuscheiden.

Entzündliche Erkrankungen

Wenn sich ein oder mehrere Verdauungsorgane Ihrer Katze entzünden, kann dies Beschwerden und andere Probleme verursachen. Die Folgen können chronisches Erbrechen und Durchfall, Gewichtsverlust sowie ein veränderter Appetit sein. Die Katzen kann auch deutlich mehr Appetit haben, wenn sie versucht, die Nährstoffe aufzunehmen, die sie braucht.

Zeichen, auf die Sie achten sollten

Wenn Sie glauben, dass Ihre Katze Verdauungsprobleme haben könnte, sollten Sie auf einige Zeichen achten, darunter:

Durchfall oder Verstopfung.
Erbrechen oder Hochwürgen von Nahrung oder Haarballen.
Mundgeruch oder häufige Blähungen.
Widerwillen oder Schwierigkeiten beim Essen oder gesteigerter Appetit.
Gewichtsverlust.
Ein trockenes, mattes, sprödes Fell.
Anzeichen für einen schmerzhaften Bauch.

Fragen Sie Ihren Tierarzt

Wenn Sie glauben, dass Ihr Katze an Magenbeschwerden oder einem Verdauungsproblem leidet, sollten Sie sich an Ihren Tierarzt wenden. Er kann wichtige Untersuchungen durchführen, um die möglichen Ursachen der Probleme zu ermitteln. Er kann Sie auch hinsichtlich aller Änderungen beraten, die Sie unter anderem in Bezug auf die Ernährung Ihrer Katze vornehmen müssen, um die Probleme und Beschwerden lindern.

Auswahl der richtigen Lebensmittel für ein gesundes Verdauungssystem Ihrer Katze

Unabhängig davon, ob Sie der Meinung sind, dass Ihre Katze Verdauungsprobleme hat oder nicht, sollten Sie stets Ihren Tierarzt zu konsultieren, um Ratschläge zur besten Ernährung für Ihre Katze einzuholen. Es gibt eine grosse Auswahl an hochverdaulicher Katzennahrung, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Haustieres zugeschnitten ist – von Wohnungskatzen mit geringerem Energiebedarf bis zu Kätzchen mit typischerweise empfindlichen Mägen.

¹ The Cat Encyclopaedia, 2017, Royal Canin, p254

²Everything you need to know about the role played by Nutrients for the health of Cats & Dogs, Pr Dominique Grandjean, 2006, Royal Canin SAS

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