Zahnwechsel beim Hund

Alle Säugetiere, die Milch bei ihrer Mutter saugen, kommen ohne Zähne auf die Welt. So entwickeln auch Hunde zunächst ein sogenanntes Milchgebiss. Nach und nach findet dann aber ein Zahnwechsel beim Hund statt: Während die Milchzähne ausfallen, wächst das bleibende Gebiss nach.

Der Zeitpunkt und die Dauer dieses Wechsels sind abhängig von der Rasse. Eigentlich läuft der Vorgang ohne größere Komplikationen ab. Aber damit der Zahnwechsel auch tatsächlich für Ihren Welpen beschwerdefrei erfolgt, sollten Sie einige Besonderheiten im Hinterkopf behalten.

Wir informieren Sie über mögliche Symptome und liefern nützliche Tipps, wie Sie Ihr Haustier in dieser Lebensphase unterstützen können.


Überblick: Der Zahnwechsel bei Welpen

Da Welpen von ihrer Mutter gesäugt werden, kommen sie zahnlos auf die Welt. Ähnlich wie bei Menschen entwickelt sich das Gebiss erst im Verlauf der Zeit. Allerdings brechen bei Junghunden die Milchzähne (insgesamt sind es 28) schon nach etwa vier Wochen durch – also deutlich früher als bei Kleinkindern. Auch Augen und Ohren öffnet der Welpe etwas früher und er wird dann nach und nach von der Muttermilch entwöhnt.

Wie merke ich, dass mein Welpe zahnt?

Der Zahnwechsel beim Hund erfolgt in der Regel zwischen dem vierten und sechsten Lebensmonat. Vermutlich werden Sie diese zentrale Lebensphase des Tieres als (neuer) Hundebesitzer begleiten: Schließlich ziehen Welpen meistens etwa acht bis zwölf Wochen nach der Geburt in ihrem neuen Zuhause ein.

Der Zahnverlust Ihrer Fellnase ist allerdings nicht immer offensichtlich, denn viele Tiere schlucken die Zähne einfach herunter. Doch an mancherlei Verhalten können Sie den Zahnwechsel dann doch ausmachen. Ständiges Lecken an einer bestimmten Stelle im Maul oder das Kauen an harten, kühlen Gegenständen sind häufige Indizien für wacklige Zähne.

Lehnt Ihr Welpe die Trockennahrung ab? Oder zerrt er regelmäßig an Möbeln, Schuhen und Ihrer Kleidung? Auch das können Anzeichen für den Wechsel vom Milchgebiss zum bleibenden sein.

Wann beginnt der Zahnwechsel?

Der konkrete Zeitpunkt des Zahnwechsels ist individuell und rassenabhängig, findet bei den meisten Hunden allerdings etwa vom vierten bis sechsten (maximal siebten) Lebensmonat statt. Sind die Zähne nach diesem Zeitraum noch nicht alle ausgefallen, ist der Besuch bei einem Tierarzt empfehlenswert. Milchzähne sind kleiner und spitzer als die bleibenden und zudem bläulich-weiß gefärbt. Übrigens: Große Rassen verlieren die Milchzähne oft etwas früher als Kleine.

Gewöhnen Sie Ihren Welpen im Optimalfall so früh wie möglich daran, sich von Ihnen das Maul öffnen zu lassen. Das ist sowohl beim Zahnwechsel als auch bei Tierarztterminen hilfreich und kann aggressiven oder schreckhaften Reaktionen Ihres Haustieres vorbeugen.

Haben Sie das Glück einen Milchzahn Ihres Haustiers zu finden, können Sie ihn vielleicht als kleines Andenken an diese Zeit aufheben.


In welcher Reihenfolge erfolgt der Zahnwechsel?

Beim Zahnwechsel von Hunden brechen die Zähne normalerweise von vorne nach hinten durch: zunächst die Schneidezähne, anschließend Eckzähne, die vorderen Backenzähne und zum Abschluss die hinteren Backenzähne.

Das Milchgebiss von Welpen umfasst 28 Zähne. Darauf folgen beim Wechsel 42 Zähne im bleibenden Gebiss, die sich wie folgt aufteilen:

  • je 6 Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer
  • je 2 Eckzähne im Ober- und Unterkiefer
  • je 4 vordere Backenzähne im Ober- und Unterkiefer
  • je 2 hintere Backenzähne im Oberkiefer
  • je 3 hintere Backenzähne im Unterkiefer

In der dritten und vierten Lebenswoche findet der Durchbruch der Milchzähne statt und ab etwa der zwölften Lebenswoche findet der Wechsel auf das bleibende Gebiss statt. Sie werden bei Ihrem Welpen mit dem Beginn des Zahnwechsels immer größere Abstände zwischen den einzelnen Zähnchen feststellen können, fast so, als sei das Gebiss zu groß geworden für die Zähne.

Welche Komplikationen können beim Zahnen auftreten?

Im Grunde ist das Zahnen bei Welpen ein vollkommen natürlicher und unkomplizierter Vorgang. Dennoch sollten Sie Ihr Jungtier in dieser Lebensphase besonders im Auge behalten, um die möglichen Symptome des Zahnwechsels beim Hund zu erkennen.
Schläft Ihr kleiner Liebling nicht mehr richtig oder hat er Schwellungen im Gesicht, hat er eventuell Zahnschmerzen oder leidet sogar unter einer Zahnfleischentzündung. Deshalb empfehlen wir, die Zahnreihen sowie den Kiefer regelmäßig auf eventuelle Zahnungsstörungen zu prüfen. Eine solche Störung kann z. B. sein, dass ein Milchzahn nicht vom nachwachsenden bleibenden Zahn herausgestoßen werden kann und deshalb neben ihm wächst. In diesem Fall sollte der Tierarzt den Milchzahn ziehen, um dauerhaften Schäden vorzubeugen.

Bricht oder splittert ein Zahn ab und lässt dadurch den Nerv offen liegen, führt das nicht nur zu Schmerzen beim Hund, sondern kann auch eine Infektion verursachen. Auch hier ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich.

Unangenehmer Maulgeruch infolge kleiner, offener Wunden sowie Durchfall, Fieber, Unruhe oder Appetitlosigkeit können weitere Begleiterscheinungen eines Zahnwechsels sein. Viele dieser Symptome verschwinden zwar schnell wieder; sollten Sie aber anhalten, fahren Sie mit Ihrem Tier zum Arzt.

Gesundheitliche Komplikationen als Folge des Zahnens lassen sich vor allem bei kleineren Hunderassen beobachten. Als Besitzer sollten Sie hier also besonders wachsam sein.

Sind Sie unsicher, ob es Ihrer Fellnase gut geht, kontaktieren Sie einen Tierarzt. Sind alle bleibenden Zähne durchgebrochen, ist ohnehin ein Kontrolltermin notwendig. Denn: Das rechtzeitige Erkennen von Problemen hilft bei der Vermeidung möglicher Zahnfehlstellungen oder anderer Komplikationen.


Wie kann ich meinen Hund beim Zahnwechsel unterstützen?

Eine spezielle Welpennahrung mit angepasstem Kalziumgehalt und mit zusätzlichen zentralen Nährstoffen kann den Prozess des Zahnens positiv beeinflussen.

Weichen Sie Trockennahrung für leichteres Kauen ein und geben Sie dem jungen Hund Kauspielzeug: So bleiben Sofakissen & Co. verschont. Zerrspiele sollten vorerst tabu sein, um lockere Zähne beim Toben nicht zu früh auszureißen.

Wichtig: Vermeiden Sie auf jeden Fall jegliche Mittel, die man beim Zahnwechsel von Kindern verwendet – diese sind für Hunde ungeeignet! Denn die meisten dieser Produkte sind Xylit-haltig: Ein auch in geringer Dosis hochgiftiger Stoff für Hunde, der innerhalb von wenigen Minuten zum Tod (oder chronischen Leberschäden) führen kann.

Übernehmen Sie Verantwortung für die Zahngesundheit Ihres geliebten Haustieres. Durch regelmäßiges Zähneputzen sowie Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt kann Zahnproblemen und Zahnfleischerkrankungen vorgebeugt werden.

Verwandte Artikel

Like & teile diese Seite